Montag, 6. Mai, 19 Uhr, Raum S27, HWP, Von-Melle-Park 9
mit Dr. Gregor Kritidis
In Griechenland zeigte die Austeritätspolitik in den letzten Jahren ihr rundum menschenfeindliches Gesicht und erfuhr gleichzeitig die vehementeste Gegnerschaft. Als das Land 2008 primäres Ziel der kriselnden internationalen Großbanken, Hedge- Fonds und Rating-Agenturen wurde und die aus Berlin dirigierte Troika aus IWF, EZB und EU-Kommission mit ihren „Rettungsschirm“- Diktaten das EU-Mitglied quasi in ein „Dritt-Welt- Land“ verwandelte, organisierte sich eine solidarisch-kämpferische, geschichtsbewusste Bevölkerungsmehrheit zur Gegenwehr. Sie sandte mit einer Kampfansage gegen den Austeritätskurs und mit dem Wahlerfolg der linken SYRIZA ein Hoffnungssignal an Europa: Eine soziale politische Wende ist möglich! Das musste aus herrschender Sicht mit aller Macht verhindert werden. Die Möglichkeit einer progressiven Entwicklung Griechenlands und Europas hängt heute ganz wesentlich davon ab, dass uns hierzulande der Bruch mit der ‚Religion der schwarzen Null‘ gelingt. Spätestens mit der Krise des neoliberalen Kapitalismus im Jahr 2008 und der milliardenschweren Rettung von Banken ist für alle Welt offensichtlich geworden: Geld ist in Massen vorhanden. „Haushaltsausgleich“ ist kein Sachzwang. Eine radikale, europaweite solidarische Kehrtwende ist die Antwort auf die Krise der neoliberalen Ideologie. Dafür kommt uns im Kernland des EU-Imperialismus, eine besondere Verantwortung zu. Wie die Entwicklungen in der EU und in Griechenland zu bewerten sind und welche europaweite Bedeutung unser Engagement hier hat, wollen wir mit Dr. Gregor Kritidis (Historiker, Rosa-Luxemburg-Stiftung) diskutieren. Mehr lesen >>