Kundgebung in Erinnerung an den Putsch gegen Salvador Allende 1973 und in internationaler Solidarität mit dem linken Aufbruch in Lateinamerika heute.
SAMSTAG, 11. SEPTEMBER 2021, 14 Uhr, ALLENDE-PLATZ
Musik von: Grupo Resistencia, Charo Mendívil, Las Chispas, Hugo Leyton, Katy Santos, Colombia Solidaria
Vor Beginn des sozialistischen Umbaus galt in Chile ein Großteil der Kinder als unterernährt, Millionen konnten weder lesen noch schreiben und 500.000 Familien waren obdachlos. In dieser Situation errang in freien Wahlen die Unidad Popular mit Salvador Allende 1970 die Präsidentschaft. In der folgenden Regierungszeit wurden u.a. die Bodenschätze verstaatlicht, ausländische Großunternehmen und Banken enteignet, 20.000 km² Land von Großgrundbesitzer*innen an Bäuer*innen und Kollektive übergeben, die Preise für Miete, wichtige Grundbedarfsmittel staatlich festgelegt und Bildung sowie Gesundheitsversorgung kostenfrei. Ab dem ersten Tag der Präsidentschaft Allendes wurde ausgehend von der Regierung der USA versucht, die (post)koloniale, imperialistische Weltordnung durch ein gnadenloses Kredit- und Handelsembargo, Geheimdienstoperationen inklusive Mordanschläge und die Unterstützung rechter Gruppen und Militärs im Inland aufrechtzuerhalten. Am 11. September 1973 putschte der General Augusto Pinochet mit Unterstützung der CIA und errichtete eine faschistoide Militärdiktatur. Die erreichten sozialen Fortschritte wurden daraufhin mittels eines aus den USA diktierten neoliberalen Programms zerstört, das später in Lateinamerika und weltweit exportiert wurde.
Doch diese damals eingeleitete Phase des Imperialismus, Kapitalismus und Neoliberalismus wird nun endlich ein Ende haben: in Chile hat eine soziale Bewegung – mit den Liedern von damals auf den Lippen – die Pinochet-Verfassung abgeschafft und einen demokratischen und sozialen Verfassungsgebungsprozess erkämpft, Kuba trotzt weiter der Embargo-Politik und ist beispielgebend für ein humanes Gesundheitswesen weltweit, in Kolumbien ist die soziale Bewegung mit Generalstreik für Frieden uns soziale Gerechtigkeit auf den Straßen, in Peru gelang die Wahl eines sozialistischen Lehrergewerkschafters zum Präsidenten, Venezuela hält weiter Stand gegen die imperialistischen Angriffe, in Bolivien hat das Movimiento al Socialismo den Putsch zurückgeschlagen und in Brasilien formiert sich eine breite Bewegung zur Überwindung des Bolsonarismus für eine solidarische Zukunft. In Hamburg machen wir uns auf, die Rüstungsexporte über den Hamburger Hafen per Volksinitiative zu stoppen, die Austeritätspolitik zu beenden und in Berlin stimmt die Bevölkerung im September über die Vergesellschaftung der Wohnungskonzerne ab.
Wir wollen mit der Kundgebung an den chilenischen Aufbruch von damals, die Brutalität des Imperialismus (bis heute) und die darauf folgende internationale Solidarität erinnern. Wir wollen diskutieren, wie wir Imperialismus und neoliberalen Kapitalismus in Lateinamerika und hier überwinden und eine friedliche, sozial gerechte und antirassistische Welt aufbauen können. Unter anderem mit Musik, Rede- und Kulturbeiträgen von damals und heute in Lateinamerika und international Aktiven.
Für einen neuen Aufbruch. Eine andere Welt ist möglich!
Am Samstag den 11.9.2021, ab 14 Uhr auf dem Allende-Platz
Organisiert von: Asamblea Abierta Chile Despertó, Waj Mapu – für die Menschenrechte der Mapuche, Referat für internationale Studierende im AstA der UHH, International solidarisch: Schluss mit Austerität, Inti Taklla, Piñera a La H aya Europa, Voz Latina Hamburg, Colombia Solidaria
Hier findet ihr den Flyer auch als pdf.