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Aus der Geschichte lernen: Für ein solidarisches Europa!

Aktionswoche zum 100-jährigen Jubiläum der uni Hamburg, 6. bis 10. Mai 2019

„Aber wir können mit Sicherheit davon ausgehen, dass das Europa von heute mit seinen Verelendungsprozessen und autoritären Strukturen das krasse Gegenteil dessen darstellt, wofür (…) Widerstandsgruppen seinerzeit den Kampf gegen den Faschismus und das deutsch beherrschte Europa aufgenommen hatten. Wir werden an diesem Vermächtnis anknüpfen und versuchen, es mit neuem Leben zu füllen.“ (Karl-Heinz Roth, Zissis Papadimitriou, Gregor Kritidis und andere: Aufruf für ein egalitäres Europa, Mai 2013.)

Ein anderes, ein soziales, ziviles und solidarisches Europa ist möglich und nötig. Der erarbeitete Reichtum ist so groß, dass alle Menschen in Würde, sozialer Gleichheit und Frieden leben könnten. Doch Europa ist gespalten – zwischen Unten und Oben. Damit das auch so bleibt, wird mit autoritären Strukturen die Austeritätspolitik durchgedrückt, die enorme Verelendungsprozesse zur Folge hat. Austeritätspolitik heißt, dass die Banken bedient, Privatisierung vorangetrieben und Sozialstaatlichkeit abgebaut werden – unter dem Dogma der „schwarzen Null“.

Diese menschenfeindliche Politik zu beenden, ist Anliegen zahlreicher, sozialer Bewegungen in Europa. Ein Teil dieser Bewegungen sind wir als Kampagne „International solidarisch: Schluss mit Austerität“, die an der Uni Hamburg gegründet wurde. Zum Streichen der Schuldenbremse (Austeritätspolitik auf deutsch) aus der Hamburgischen Landesverfassung ist eine Volksinitiative gestartet, mit der alle ihre Ablehnung der Schuldenbremse und Befürwortung einer sozialen Politikwende zum Ausdruck bringen können. Unterschrieben werden kann ab dem 1. 5. 2019.

Die Uni Hamburg ist ein guter und richtiger Ausgangspunkt für dieses sozial, antifaschistisch und demokratisch umgreifende Engagement: Sie ist die erste demokratisch gegründete Universität im deutschsprachigen Raum und eine der Errungenschaften des revolutionären Aufbruchs von 1918/19. Sie sollte eine Universität von allen für alle sein, in der wissenschaftlich an Völkerverständigung, Demokratie und Solidarität gearbeitet wird. Dieser Gründungsinhalt war jedoch von Anfang an umgekämpft – und ist es bis heute.

Das Feiern des Uni-Jubiläums geht mit der Verantwortung einher, ihren Gründungsgedanken heute zu verwirklichen. Die Uni- Mitglieder engagieren sich in diesem Sinne. Das zeigt sich u. a. im Leitbild der Uni, im Vorhaben, zur Verwirklichung der Sustainable Development Goals der UN beizutragen und in mehreren Beschlüssen des Akademischen Senats zur Kritik an der Schuldenbremse und für die bedarfsgemäße Finanzierung von Wissenschaft. Ein Auftritt von Wolfgang Schäuble beim Festakt am 10. Mai 2019 anlässlich der Uni-Eröffnung vor 100 Jahren würde diesem Engagement überhaupt nicht entsprechen.

Mit der Aktionswoche zum 100-jährigen Jubiläum der Uni Hamburg vom 6. bis 10. Mai 2019 wollen wir den revolutionären Gründungsgedanken der Uni-Gründung und das antifaschistische Vermächtnis für heute mit Leben füllen. Alle sind aufgerufen mitzumachen.

Das gesamte Programm findet ihr hier und als pdf zum Download.