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Filmseminar: Salud

8. Dezember 2021 @ 18:00 - 21:00

Die Vorstellung des Filmseminars gegen Austerität am Mittwoch, den 8. Dezember 2021 beginnt abweichend bereits um 18 Uhr im Anna-Siemsen-Hörsaal (Von-Melle-Park 8).
Für Einführung in und Diskussion des Films dürfen wir erfreulicherweise den Botschafter der Republik Kuba, Sr. Ramón Ripoll Díaz, und Sra. Milagros Franco (wissenschaftlich-technische Beraterin der kubanischen Botschaft) begrüßen.
(Doku | Connie Field | USA/CU 2006 | 93 Min. |OmU)

Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlempfindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen.“ – Die bis heute weltweit anerkannte Definition von Gesundheit, auf die sich die internationale Staatengemeinschaft bei der Gründung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 1946 systemübergreifend einigte, beinhaltet eine in unseren Tagen gern vergessene Erkenntnis: Körperliches, seelisches und soziales Wohlergehen bedingen einander wechselseitig auf untrennbare Weise. Gesundheit ist zudem sowohl elementare Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe, soziale Gestaltung und kulturelle Entfaltung des Menschseins, wie auch wiederum deren Resultat. Insofern gibt es durchaus gute Gründe, warum die Förderung von Gesundheit als universellem Menschenrecht oberste Priorität staatlichen Handelns sein sollte.

Was es jedoch bedeutet, diesen Anspruch tatsächlich politisch zu verwirklichen – statt ein vermeintliches „Supergrundrecht“ lediglich heranzuzitieren, um nichts Wesentliches am bisherigen, marktkonform zugerichteten Gesundheitswesen ändern zu müssen und so massive körperliche, seelische und soziale Schäden anzurichten – das lässt sich am jahrzehntelang beispielgebenden Gesundheitsengagement Kubas lernen.

Die kleine, sozialistische Karibikinsel hat unter den widrigen Bedingungen kolonial bedingter, 400-jähriger Unterentwicklung und eines gnadenlos menschenrechtswidrigen Handels- und Wirtschaftsembargos durch die USA seit der Revolution 1959 schier Undenkbares geschaffen: Dank der höchsten Ärztedichte der Welt, eines Systems präventiver, aufsuchender Versorgung, die selbst in entlegensten Regionen allen Bürger:innen vollständig kostenfreie medizinische Behandlung auf dem höchsten wissenschaftlichen Niveau garantiert und einer komplett staatlich organisierten Pharmaindustrie, die durch Forschung und Entwicklung das Land führend bei der Behandlung einiger der schwerwiegendsten Zivilisationskrankheiten macht, verzeichnet Kuba nicht nur die geringste Säuglingssterblichkeit weltweit und eine höhere durchschnittliche Lebenserwartung als die USA – bei einem Viertel der Pro-Kopf-Ausgaben für Gesundheit. Das immer noch als arm geltende Land bildet außerdem seit Jahren an der ELAM, der größten Medizin-Hochschule der Welt, jährlich mehrere Tausend junge Menschen aus allen Ländern Lateinamerikas, Afrikas, Asiens und den marginalisierten Communities der USA vollständig kostenlos zu hochqualifizierten Ärzten heran, die die Versorgungsstrukturen in ihren Herkunftsländern aufbauen helfen und hat seit 1960 über 100.000 medizinische Fachleute in über 101 Länder zu gesundheitlichen Hilfsmissionen entsendet. Wie jüngst bei der Bekämpfung der Ebola-Epidemie in Westafrika, bei den verheerenden Erdbeben auf Haiti oder den regelmäßigen Verwüstungen Mittelamerikas durch Hurrikane sind kubanische Ärzt:innen schon vor Ort und behandeln Menschen, die mitunter nie zuvor einem Arzt begegnet sind, während die internationale Gemeinschaft wegschaut, zuschaut oder vielleicht überlegt, ein paar Soldaten zu schicken.

Dieses bahnbrechende Engagement für die Heilung der Welt entspringt der tiefgreifenden Überzeugung, dass jeder Mensch das Recht auf ein Leben in Würde und Wohlentwicklung verdient, dass keine Hürde dafür als unüberwindbar zu akzeptieren ist und dass jedes denkbare menschliche Mittel den Einsatz dafür lohnt, und ist in dem Film der US-Amerikanerin Connie Field auf eindrucksvolle Weise dokumentiert. Er zeigt exemplarisch anhand der Einsätze kubanischer Ärzte bei der Soforthilfe und dem Aufbau medizinischer Versorgungs- und Ausbildungsstrukturen in Südafrika, Gambia, Honduras und Venezuela, welche unschätzbare Bedeutung der kubanische humanistische Internationalismus für das Wohlergehen der Welt hat und wie globale Gesundheitsförderung – selbst mit geringstem Ressourcenaufwand – gelingen kann, wenn der politische Wille dazu vorhanden ist. Kein Zufall: Kuba wird in wenigen Tagen das erste Land sein, dessen Bevölkerung vollständig gegen das SARS-CoV2-Virus geimpft ist – mit einem eigens entwickelten Impfstoff, der der ganzen Welt zur Reproduktion verfügbar gemacht werden soll.

Überzeugender lässt es sich kaum veranschaulichen: Eine bessere Welt ist möglich!

Darum: International solidarisch: Schluss mit Austerität!

„Ideen brauchen keine Waffen, wenn sie die großen Massen überzeugen können.“
Fidel Castro Rúz, „Rede über das Problem der Staatsverschuldung Lateinamerikas und der Karibik“, 3. August 1985.

Den Flyer findet ihr hier auch als pdf.

Details

Datum:
8. Dezember 2021
Zeit:
18:00 - 21:00
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