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Chreokratia / Debtocracy

25. September 2019 @ 20:00 - 23:30

(Doku | Regie: K. Kitidi/A. Hatzistefanou | GR 2011 | 74 Min. | OmU)


„Chreokratia – die Herrschaft der Schulden“

Warum ist der Kampf für ein Ende der Schuldenbremse, der „Schwarzen Null“ und der Austeritätspolitik hier und heute von absolut elementarer, zivilisationshistorischer Bedeutung für jegliche Art von sozialem, politischem und kulturellem Fortschritt und eines besseren Lebens für Alle?

Die Europäische Union zerfällt schrittweise, extrem rechte und faschistische Kräfte haben in fast allen Ländern Zulauf. 2009 kollabierte auf spektakuläre Weise ein Wirtschaftssystem, das 30 Jahre lang von Steuersenkungen für die Superreichen, Privatisierungen öffentlichen Eigentums, massivem Abbau des Sozialstaats und Deregulierung des Finanzmarkts gekennzeichnet war. 10 Jahre lang gelang es den Regierungen der kerneuropäischen Länder, durch autoritäre Austeritäts-Maßnahmen im Rahmen der EU-Verträge die fundamentale Krise auf die Länder der europäischen Peripherie abzuwälzen – in Griechenland wurde durch die Kürzungsdiktate eine humanitäre Katastrophe geschaffen, die der Lage in manchem „Drittweltland“ entspricht. Nun kehrt das Verdrängte zunehmend zurück. Es ist höchste Zeit, die Frage nach den Verursachern neu zu stellen!

Die 2009 eingeführte Schuldenbremse ist dabei die verfassungsrecht-gewordene Irreführung der Öffentlichkeit: sie hatte, ebenso wie die „Rettungspakete“ an südeuropäische Länder, nie den Zweck, öffentliche Schulden zu reduzieren, sondern einzig und allein die weiteren milliardenschweren Staatszahlungen an die selbstverschuldet notleidenden Großbanken und -konzerne zu garantieren – also die fortgesetzte Plünderung der Bevölkerungen zugunsten der sich bereichernden Privatiers. Verschleiert durch die Einrede, wir alle lebten „über unsere Verhältnisse“.

Für die Verwirklichung einer materiell befriedigenden, menschenwürdigen, demokratisch und ökologisch nachhaltigen, sozial gerechten und kulturell erfreulichen gesellschaftlichen Lebensperspektive ist daher weltweit entscheidend, statt der Zahlungsverweigerung gegenüber der Öffentlichkeit eine Zahlungsverweigerung gegenüber den Banken und Gläubigern durchzusetzen.

Der Dokumentar-Film „Chreokratia“ ist eine historisch, politisch und ökonomisch umfassend bildsame, international solidarisch verwirklichte und aufklärerisch-bewegend in Szene gesetzte Anleitung genau dazu. In Griechenland hatten ihn 2011, eine Wochen nach Erscheinen, bereits über 500.000 Menschen gesehen. Er bildete u.a. das analytisch-inspirierende Fundament für die monatelangen Massenproteste der Bevölkerung am Syntagma-Platz in Athen, die in der Wahl der linken SYRIZA-Regierung und dem erfolgreichen Referendum 2015 gegen die Politik der Troika kulminierten.

Ein Film allein mag die Welt nicht verändern können. Menschen, die sich ihrer Lage bewusst werden, schon. Für eine solidarische Zukunft: Schluss mit Austeriät!

„In Erwägung unserer Schwäche machtet
ihr Gesetze, die uns knechten soll’n.
Die Gesetze seien künftig nicht beachtet
in Erwägung, daß wir nicht mehr Knecht sein woll’n.“
Bertolt Brecht, „Resolution der Kommunarden“, 1934.

Hier findest du den Flyer auch als pdf.

 

Hinweis: Noch bis zum 30. Oktober läuft die erste Phase des Volksentscheids zum Streichen der Schuldenbremse aus der Hamburgischen Verfassung. Listen zum Unterschreiben gibt es sowohl im Kino, wie auch unter hier.

Details

Datum:
25. September 2019
Zeit:
20:00 - 23:30

Veranstaltungsort

Philturm
Von-Melle-Park 6
Hamburg, Hamburg 20146 Deutschland

Veranstalter

International solidarisch: Schluss mit Austerität